Alpen-Fahrradtour Sommer 1997

Unterwegs war ich mit Michael, einem Freund meines Bruders, der auch schon bei den Touren 1987 und 1989 dabei war und Ex-Radrennfahrer ist (wenn ich das mal so ausdrücken darf). Sein Problem war nur, daß er seit ein paar Jahren so gut wie keinen Sport betrieben hatte, dafür aber umso mehr ungesundes Zeugs in sich hineingestopft hatte, so daß er zu Beginn unserer Tour gute 20 kg Übergewicht hatte . . . Die Fahrradtour sollte für ihn der Beginn eines „neuen Lebens“ hin zu normalen Proportionen werden ! (Ich kann mal vorwegnehmen, daß er in den knapp 2 Wochen 6 kg abgenommen hat, wobei sicherlich etwas mehr an Fettmasse abgebaut und etwas an Muskelmasse aufgebaut wurde. Nun muß er natürlich bei der Stange bleiben, sonst war alles umsonst !) Auch ich hatte etwas Übergewicht - ja, ja, ich höre Euch schon schreien, aber Übergewicht hat man nicht erst, wenn es 10 kg zuviel sind, auch 4 oder 5 kg zähle ich dazu ! -, weil ich den leckeren Prinzenrollen-Keksen zu sehr zugesprochen hatte :-), und auch das mußte weg ! (Ist auch, nur darf auch ich jetzt nicht einfach wieder drauflosfuttern !)

Aufgrund dieser Gewichtsreduzierungsvorgaben kam natürlich keine Sonntags-nachmittags-Oma-Fahrradtour in Frage, sondern nur die Strecken, wo sich nur wenige Fahrradfahrer mit Gepäck hintrauen (wir haben nur sehr wenige andere gesehen, die wie wir mit Gepäck unterwegs waren). Außerdem fehlten uns noch einige Pässe in den Alpen . . . :-)

Da Michael praktisch untrainiert war und ich leider auch nicht sehr viel gefahren war, konnten wir nicht sofort zur Sache gehen, sondern haben die Tour langsam angehen lassen. Zunächst sind wir mit einem Mietwagen nach Neu-Ulm gefahren. Das war wesentlich billiger als mit der Bahn (leider !!!). Dort haben wir uns dann auf unsere Rennräder geschwungen und sind am selben Tag noch 51 km bis nach Egg an der Günz gefahren, wo wir am Waldrand unser Zelt aufschlugen. Am nächsten Morgen stellte sich dann langsam aber sicher das Urlaubsgefühl ein und es ging weiter zum Campingplatz Seespitz am Plansee (ein paar km östlich von Reutte / Tirol). Nach 107 km und etlichen Hügeln kamen wir dort abends gegen 21 Uhr an. In der Nacht begann es dann zu regnen. Erst gegen Mittag klarte es auf und wir konnten unsere Sachen doch noch einigermaßen trocken einpacken.

Weiter ging es nach Osten über Garmisch-Partenkirchen in Richtung Walchensee. Allerdings bogen wir, von Süden kommend, ein paar km vorher nach rechts ab auf eine Mautstraße, die am Isar-Oberlauf entlang führt. Hier ist alles Naturschutzgebiet und die Landschaft ist auch wirklich sehr schön. Nach 72 km fanden wir direkt am Ufer des Flusses einen - fast schon idyllisch zu nennenden - Platz für das Zelt. Nachdem wir am nächsten Morgen alles getrocknet hatten wurde es auch mächtig Zeit aufzubrechen. Denn es war Samstag und die Geschäfte haben nur bis mittags geöffnet. Hinzu kam, daß wir heute an keinem größeren Ort vorbeikamen. Am Sylvensteinstausee vorbei ging es wieder nach Österreich, dort zunächst am Achensee entlang (wo wir Taucher sahen; ich habe sie aber nicht gefragt, wie es war) und dann hinunter ins Inntal. Schließlich fanden wir in Schwaz einen Supermarkt, der samstags bis 17 Uhr geöffnet hat, und so waren wir doch noch vor dem Hungertod errettet. Nach 143 km erreichten wir in der Dunkelheit den - recht feudalen - Campingplatz in Fieberbrunn.

Nach ausgiebigem Duschen (bei Musik, wie sie z.B. auf WDR 4 zu hören ist) und knall blauem Himmel bei recht hohen Temperaturen um die 30 Grad konnten wir sonntags dann unseren ersten Paß „feiern“: den genau 1000 m hohen Paß Grießen - der Anfang war also gemacht ! Von hier ging es nun hinab nach Saalfelden und dann weiter nach Zell am See und weiter südlich in Richtung Heiligenblut. Allerdings schafften wir es an diesem Tag nicht mehr bis dorthin. Kurz vor Ferleiten (1113 m) bauten wir das Zelt in einem kleinen Steinbruch direkt neben der Straße auf. An diesem Tag hatten wir wieder einmal nur 56 km geschafft. Aber in Anbetracht des folgenden Tages war das diesmal nicht so ärgerlich.

Denn nun wurde es ernst. Auf dem Weg nach Heiligenblut liegt nämlich einer der Pässe, welcher ! - Die Großglockner Hochalpenstraße ! :-)

Karte Großglockner-Hochalpenstraßen
Karte der Umgebung der Großglockner-Hochalpenstraßen

Profil Großglockner-Hochalpenstraßen
Profil der Großglockner-Hochalpenstraßen

Jetzt geht's los ! - Mautstelle Ferleiten
Direkt hinter der Mautstelle beginnen die 12% Steigung - praktisch durchgehend bis zum Fuscher Törl

Durchgehend 12 Prozent Steigung auf gut 12 km Länge - dann ist man am Fuscher Törl (2476 m).

Kleine Fotopause zwischendurch bei herrlichstem Wetter !
Kleine Fotopause bei herrlichstem Wetter auf ungefähr dreiviertel der Strecke bis zum Fuscher Törl mit Blick auf das Große Wiesbachhorn

Kurze Rast am Fuscher Törl
Das Zwischenziel ist erreicht: am Fuscher Törl

Dann geht es ca. 100 Höhenmeter hinab und dann muß man noch einmal 150 m hinauf zum Hochtor (2502 m). Von hier geht es dann hinab nach Heiligenblut. Nach 2 Stunden und 33 Minuten reiner Fahrzeit und ordentlich Quälerei hatten wir es geschafft.

Geschafft - am Hochtor !
Der „Gipfel“ - das Hochtor, 2504m üNN - ist erreicht. „Die Wahrheit ist hier oben !“ ;-)

Nur noch Matsche in den Beinen aber überglücklich, wie Ihr Euch denken könnt ! :-) Michael war nun zum zweiten Mal am Hochtor, ich nun schon zum dritten Mal. Aber trotzdem sind noch Steigerungen drin: es gibt noch die Abzweige zur Edelweißspitze (2575 m) und zur Franz-Josefs-Höhe (beide natürlich auch mit 12 Prozent Steigung :-) ) Na ja, man muß sich ja auch noch Spielraum für das nächste Mal lassen . . . :-)

Ortseingang Heiligenblut
Ein erlebnisreicher Tag neigt sich langsam dem Ende zu, Heiligenblut ist erreicht

Am nächsten Tag fuhren wir dann das Mölltal abwärts und über den Iselsberg-Paß nach Lienz und dann in das Pustertal hinein, wo wir ca. 20 km vor Sillian oberhalb der Straße das Zelt aufschlugen.

Bei der Abfahrt vom Hochtor war uns aufgefallen, daß sich, sowohl bei Michael als auch bei mir, ein Reifenmantel aufzulösen begann. Das passiert, wenn das Material schon etwas älter ist und beginnt spröde zu werden und wenn dann noch die enorme Belastung durch Gewicht und vor allem die Hitze der Felgen beim Bremsen hinzukommt. Beim Bremsen wird die Felge so heiß, daß man sich die Finger verbrennt, wenn man sie anfaßt. Es ist kein gutes Gefühl, wenn man 12 Prozent Gefälle fährt, vollbepackt ist, und dann die hohe Wahrscheinlichkeit besteht, daß einem der Reifen unter dem Hintern wegplatzt ! So waren wir nur langsam abgefahren und hatten öfter Pausen eingelegt, damit sich das Material abkühlen konnte. In Lienz hatten wir zum Glück noch - nach der offiziellen Ladenschlußzeit ! - 2 neue Reifen bekommen. Am nächsten Morgen stand also zunächst ein Reifenwechsel an, dann ging es auf dem sehr schön angelegten und asphaltierten Pustertaler Radweg weiter nach Toblach. Am Campingplatz neben dem Toblacher See (südlich von Toblach im Höhlensteintal gelegen) wollten wir nächtigen. Allerdings stellte sich heraus, daß der in den Karten eingezeichnete Campingplatz schon seit einigen Jahren nicht mehr existierte !

Dafür gibt es nun einen Campingplatz 2 km westlich von Toblach. Dieser war total überfüllt und mit größter Mühe fanden wir - direkt an der Straße - noch ein Plätzchen für unser Zelt. Da es schon wieder recht spät geworden war und sonst weit und breit keine andere Gelegenheit war, blieben wir. Normalerweise hätte ich es auf diesem Rummelplatz keine 10 Minuten ausgehalten. Einfach unglaublich ! :-) Hier tobten die Italiener ! Im Duschraum waren Michael und ich die einzigen, die nur in kurzer Hose, Handtuch und Seife duschen gingen. Die restlichen schönen Männer des Platzes kamen im feinen Bademantel mit großem Kulturbeutel, schniegelten und striegelten sich, bis auch das letzte Haar an der richtigen Stelle lag und umgaben sich mit den abenteuerlichsten (Un-)Düften ! Man muß es einfach gesehen (und gerochen) haben ! :-) Neben mir rasierte sich einer und der konnte es anscheinend nicht fassen, daß ich nur Wasser (immerhin war es noch warm ! :-) ) nahm und mich nicht mit Rasierseife oder -schaum vorher einschmierte. :-) Wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist, muß man sich auf das Notwendige konzentrieren - zumindest wenn man kein Begleitfahrzeug hat, daß einem das Gepäck abnimmt . . . - oder was meint Ihr ??? :-)

Am folgenden Tag ging es nun nach Süden, am Toblacher See vorbei, in die Dolomiten. Zunächst fuhren wir nach Misurina. Dort oben geht dann von der Hauptstraße eine Mautstraße zum Rifugio Auronzo ab. Und das liegt direkt neben den 3 Zinnen ! :-) Allerdings haben auch hier wieder die Götter den Schweiß vor den Preis gesetzt - es geht fast durchgehend mit 16 Prozent Steigung hoch, nur an wenigen Stellen begnügt sich die Straße mit 12 Prozent.

Karte Drei-Zinnen-Straße
Karte Umgebung Drei-Zinnen-Straße

Gleich zu Beginn der Straße ereilte Michael das Schicksal: er trat an und wollte in den kleinsten Gang schalten, als die Kette durchrutschte und dann sogar vom Kettenblatt glitt und sich zwischen diesem und der rechten Hinterradstrebe verkeilte. Von Hand keine Chance, sie wieder hinauszubekommen. So mußten wir alles Gepäck abladen, das Rad auf den Sattel stellen und die Kettenblätter am Tretarm abschrauben. Endlich hatten wir die verklemmte Kette draußen. Allerdings war sie an 2 Stellen durch die Krafteinwirkung beim Treten richtig deformiert, aufgebogen. Die 4 Extra-Kettenglieder, die wir als Ersatz mitgenommen hatten, reichten gerade, um die Kette wieder zu reparieren. Dann konnten wir schließlich doch noch zu unserer nächsten Herausforderung starten !

am Lago Antorno
Nach einem kurzen Vorgeschmack mit 16% Steigung erreichen wir den Lago Antorno

Ich kann Euch sagen, 16 Prozent - das hört sich nicht viel an (das sind auf einer Strecke von 100 m lediglich 16 m in die Höhe) - sind verdammt steil ! Das war die Grenze des Machbaren mit meiner kleinsten Übersetzung. Und auch das nur, weil ich praktisch jeden Meter im Stehen hochgefahren bin und sehr oft für eine Verschnaufpause angehalten habe ! Das sind die Momente, wo man ins philosophieren kommt : warum machst Du das hier überhaupt ? Steig doch einfach ab ! Aber das macht man natürlich nicht ! :-) Da oben lockt das Höhenangabenschild und die Aussicht. Aber das ist dann hinterher eigentlich eher Nebensache.

herrliche Landschaft während der Auffahrt
Blick zur Cadini-Gruppe - die Landschaft ist wirklich Klasse!

Auf der Großglockner-Straße stand irgendwo auf halbem Weg der Spruch : „Die Wahrheit ist irgendwo da oben . . .“ Und genau das ist es ! Nur da oben (zumindest, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist) ist sie, und nur wer Fahrrad-fahrenderweise (mit Gepäck natürlich - alles andere ist kinkerlitzchen (ich kenne mich da aus - Ihr könnt mir glauben !!!)) auf der Paßhöhe oder dem Gipfel ankommt versteht, um was es hier geht ! Andere werden hier niemals eingeweiht werden ! So werdet Ihr jetzt auch kaum verstehen können, wie man sich fühlt, wenn man es geschafft hat, den Berg und sein kleines Ich besiegt hat - mit eigener (und nur mit eigener !) Kraft ! :-) Ihr wißt ja : es gibt 2 Arten von Menschen . . . :-)

am Ziel : am Parkplatz des Rifugio Auronzo
(Dieses Foto ist natürlich gestellt --- wie ihr euch sicherlich schon gedacht habt . . . ;-) )

Okay, wir haben also oben die Aussicht genossen und sind dann - wiederum langsam und vorsichtig (16 Prozent drücken ganz ordentlich !) - wieder nach Misurina hinunter gefahren. Weil wir durch Michaels Kettenmalheur vorher ziemlich viel Zeit verloren hatten, blieben wir hier auf dem Campingplatz.

Blick auf Westliche und Große
        Zinne vom Rifugio Auronzo aus
Blick auf Westliche und Große Zinne vom Rifugio Auronzo aus

die Cadini-Gruppe im Süden
Noch einmal die Cadini-Gruppe im Süden

auf der Abfahrt
Bei 16% Gefälle - und dann noch mit Gepäck - tut man gut daran, den Autos ausnahmsweise den Vortritt zu lassen . . . :-)

Lago Antorno bei beginnender Dämmerung
Der Lago Antorno bei beginnender Dämmerung

Am nächsten Tag fuhren wir über den Passo Tre Croci (natürlich kein Problem mehr nach dem vortägigen Gipfelerfolg :-) ) nach Cortina d' Ampezzo. Michaels Kette war zwar repariert und hatte danach sogar die 16 Prozent überlebt, aber es war klar, daß sie nicht mehr lange mitmachen würde. So wollten wir in Cortina eine neue kaufen. Wollten ! Aber in diesem verdammten sch... Touri-Kaff haben wir tatsächlich nur einen Fahrradladen gefunden und der hatte nur Mountainbike-Ketten ! Die Post fanden wir dann auch nicht und irrten herum (Straßenschilder gibt es da praktisch nicht und auf dem „Stadtplan“, den wir in einem Hotel bekamen, waren nur die mistigen Hotels eingezeichnet - die Post auch, aber an der falschen Stelle !). So stieg mein Haßpegel langsam aber sicher immer weiter. Endlich hatten wir die Post - aber sie hatte Freitag nachmittags geschlossen ! Einen einigermaßen vernünftigen Supermarkt gibt es in dem Ort auch nicht. Hinzu kam, daß ich mir irgendwie einen Zug eingefangen hatte und mein linkes Auge infolgedessen tränte, was auch nicht gerade zu einer Stimmungsverbesserung meinerseits sorgte. Na ja, nachdem wir praktisch den ganzen Tag verloren hatten, fuhren wir nur noch auf den Campingplatz und pflegten uns.

Denn nun kamen der Falzarego Paß und am gleichen Tag noch das Pordoi Joch an die Reihe, beide liegen an der Großen Dolomiten Straße. Beide Pässe haben jedoch „nur“ ( :-) ) 8 Prozent max. Steigung und noch ziemlich viele Kehren, so daß sie eigentlich kein Problem darstellen sollten. Die Landschaft am Falzarego Paß ist erste Sahne und die Straßenführung ist es auch. Es war ein richtiger Genuß dort hochzufahren (auch wenn einige von Euch das vielleicht nicht nachvollziehen können ! :-) ) Dann geht es ein paar Hundert Meter wieder hinab, bevor noch einmal 600 Höhenmeter bis zum Pordoi Joch anstehen.

Michael mit ein paar harten schweizer Rockern in Arabba
Michael mit ein paar harten schweizer Rockern in Arabba

In Arabba machten wir noch einmal Rast. Und das war auch gut so, denn es fing an zu regnen. Nach 30 Minuten klarte es wieder auf und wir nahmen die restlichen Meter in Angriff. Die Kehren sind hier alle numeriert und mit Höhenangaben versehen, so daß man sehr gut nachvollziehen kann, wie man an Höhe gewinnt. Aber das Wetter verschlechterte sich zusehends und nach ungefähr der halben Strecke zum Joch hoch begann es zu regnen, immer mehr. Zu unserem Glück standen oberhalb von uns 2 verlassene, zu einer Seite hin offene, Baubaracken an der Straße. Halb durchnäßt erreichten wir sie.

Blick zurück Richtung Arabba auf die Kehren
Blick zurück Richtung Arabba auf die Kehren

Nach 20 Minuten Pause hatte der Regen etwas nachgelassen und die Paßhöhe lag auch nicht mehr in den Wolken. Aber schon nach kurzer Zeit setzte wieder Regen ein. Klatschnaß erreichten wir die Paßhöhe. Hier genehmigten wir uns zum Aufwärmen erst einmal jeder 2 Kakaos. Der Regen ließ nicht mehr nach und die Temperatur betrug auch nur 9 Grad hier oben in 2239 m Höhe.

an der Paßhöhe des Pordoi Jochs
Die Paßhöhe des Pordoi Jochs - es war kalt und regnete in Strömen . . .

Leider war auch talabwärts alles in dichten grauen Regenwolken eingehüllt. So zogen wir uns noch ein T-Shirt mehr an, holten die Regenhosen heraus und fuhren dann hinab nach Canazei. Es war eine sch... Abfahrt ! Es war arschkalt (ich konnte gar nicht so schnell zittern, wie ich fror), wir waren total naß - alles war naß ! - und je tiefer wir kamen, desto mehr regnete es. Ich hatte die Schnauze ziemlich voll ! :-)

Auf dem Campingplatz bauten wir das Zelt halb unter Bäumen einigermaßen trocken auf. Aber es regnete die ganze Nacht durch. Auch am nächsten Tag regnete es praktisch in einem durch - nicht sehr heftig, meist nur Nieselregen -, und es waren nun praktisch alle Sachen mehr oder weniger naß. Wenn nicht direkt durch den Regen, dann doch durch die 100 Prozent Luftfeuchtigkeit ! Auch mein zweites Handtuch war naß, so daß ich mich nicht mehr hätte abtrocknen können. So blieben wir den Tag noch auf dem Campingplatz. Am Montag vormittag hörte es dann tatsächlich einmal auf zu regnen und wir nutzten die Gelegenheit, um unser Hab und Gut einigermaßen trocken (das war unter diesen Umständen natürlich nur ein sehr relativer Begriff ! :-) ) zu verpacken und weiter zu fahren. Über die Passos di San Lugano fuhren wir nach Bozen, wo wir nachmittags ankamen. Hier setzten wir uns in den Zug und fuhren zurück nach Essen. :-(

Tja, eine traurige Angelegenheit, denn wir hatten noch nicht alles erledigt, was ursprünglich auf dem Programm gestanden hatte ! Weiter westlich liegen ja auch noch ein paar Pässe, die auf uns gewartet hatten, u.a. der Paß der Pässe : das Stilfser Joch, mit 2758 m der dritthöchste Paß der Alpen und mit 48 Kehren auf der Ostrampe und gröstenteils 12 Prozent Steigung eine absolute Herausforderung ! :-)

Was lernen wir hieraus ? Und wenn sie nicht gestorben sind, dann werden sie auf jeden Fall wiederkommen und tun, was zu tun ist ! ;-)

Und wer von Euch ebenfalls die Wahrheit erkennen/erfahren möchte, ist selbstverständlich herzlichst eingeladen !!!


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Kai Schröder, 29.11.2000